Physiotherapie

Was versteht man darunter?

Die Physiotherapie (früher Krankengymnastik genannt) ist eine Sonderform der Bewegungstherapie Sie hat jedoch im Gegensatz zu dieser nicht das primäre Ziel, Krankheiten vorzubeugen. Physiotherapie ist in der Regel eher Teil der Behandlung einer bestehenden Krankheit oder wird in der Nachbehandlung von Krankheiten, Operationen oder Unfällen eingesetzt, um die körperlichen Funktionen wieder herzustellen und Folgeerkrankungen zu verhindern. Die Übungen werden unter Anleitung von Physiotherapeuten (früher Krankengymnasten) ausgeführt und erlernt. Dabei gibt es eine Vielzahl von Verfahren, die in eigenen Schulen gelehrt werden. Sie erfordern eine 3-jährige Ausbildung. Die Anwendungsgebiete umfassen vor allem Schäden am Bewegungsapparat und Haltungsschäden. Darüber hinaus gibt es spezielle Übungen zur Förderung der Herz- und Lungenfunktion oder bei neuromuskulären Störungen (z. B. nach einem Schlaganfall oder bei spastischen Lähmungen). In der Schwangerschaft und in der nachgeburtlichen Phase hat die Physiotherapie eine wichtige unterstützende Funktion. Neben den "klassischen" Techniken gibt es auch Sonderformen der Physiotherapie wie Unterwassergymnastik.

Wie wirkt die Therapie?

Durch Physiotherapie sollen körperliche Defizite, die für Krankheiten oder Schmerzen verantwortlich sind, gezielt ausgeglichen werden. Das kann zum Beispiel bei Rückenschmerzen eine zu schwache Rückenmuskulatur sein, die die Wirbelsäule nicht mehr ausreichend stützt entlastet. Auch fehlerhafte Bewegungs- und Haltungsmuster, die man sich im Alltag angewöhnt hat, zum Beispiel beim Heben von Lasten oder beim Sitzen am Computer, können durch Physiotherapie verbessert werden.

Grob einteilen lassen sich die aktiven physiotherapeutischen Elemente in Bewegungs- und Halte-Übungen. Beide haben die Aufgabe die Muskeln der Patienten zu stärken, und es ergeben sich positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Darüber hinaus wird die Koordination der Körperbewegungen verbessert und die Knochensubstanz gestärkt.

Daneben gibt es auch passive Elemente, bei denen nicht der Patient, sondern der Therapeut die Bewegungen der Gelenke ausführt oder sie zumindest unterstützt. So soll vor allem der Bewegungsspielraum der Gelenke und die Dehnfähigkeit von Muskeln und Bindegewebe erweitert werden.